Vroni Schwegler hielt im November 2013 die Einführungsrede zur Gemeinschaftsausstellung 1+1 = 3 mit Saskia Noelle Kaiser im Deutschen Werkbund in Frankfurt. Vroni Schwegler ist nicht nur Künstlerkollegin, sondern auch vertrauensvolle Beraterin in künstlerischen Fragen und war zweitweise meine Lehrerin an der Abendschiule der Städelschule. – Die vollständige Einführung finden Sie hier:
Eine Nummer von vielen
Das Mädchen auf dem alten vergilbten Foto trägt ein Sommerkleid, im Arm hält sie einen Blumenstrauß. Ein anderes Bild zeigt drei nebeneinander sitzende Frauen, die Beine übereinander geschlagen. Eigentlich schöne Erinnerungsfotos an glückliche Tage. Aber der Betrachter ist irritiert. Denn die Personen haben kein Gesicht, schweben im Nirgendwo, wie Geister, wie Schatten ihrer Selbst, ohne Identität.
Frankfurter Ateliertage 2012
In einem der 15 durch die Stadt geförderten Atelierräume an der Ostparkstraße zeigt nun Stefanie Grohs aktuelle Arbeiten, die auch künftig in unregelmäßigen Abständen zu sehen werden. Aus fotografischem Fundmaterial von Flohmärkten und aus Haushaltsauflösungen macht die in Gießen geborene Künstlerin Collagen, in denen sie die in der Generation ihrer Großeltern verbreitete Identitätslosigkeit durch Kriegsgefangenschaft, Vertreibung oder Deportation thematisiert.
Auf Spurensuche – Die Künstlerin Stefanie Grohs reist in die Vergangenheit
Die junge Frau verschwindet fast in der Flohmarktkiste. Dann taucht sie wieder auf, hält ein paar alte Zeitschriften in der Hand und strahlt. Stefanie Grohs weiß vorher nie genau, wonach sie sucht. Aber immer haften den Fundstücken der 35-jährigen Künstlerin und Lehrerin der Charme des Verblichenen an.
Die Collagen von Stefanie Grohs
Vergilbte Schwarzweiß-Postkarten aus Kitzbühel, Abbildungen von Handrührgeräten aus den 50er Jahren, Strumpfhalter tragende Mannequins mit Persil-Lächeln: Wer widmet sich schon einer tiefgründigen künstlerischen Auseinandersetzung mit solchen Dingen?